
65. Ausgabe, 2. Quartal 2017
9 IT-Trends für Kommunen in den nächsten zwei Jahren
Kaum eine andere Branche entwickelt sich rasanter als die Informationstechnologie (IT). Die Quantensprünge werden in immer kürzeren Zeiträumen gesetzt. Umso wichtiger ist es für jene, für die IT zum Arbeitsalltag gehört, nicht den Anschluss zu verlieren. IT-Experte Thomas Heimburger, der bei der KID Magdeburg das Rechenzentrum leitet, wagt eine Prognose über die neun wichtigsten IT-Trends bis 2019. Um Vernetzung, Kundenorientierung und die wachsende Rolle der IT in der Verwaltung kreisen die Top-Trends von 2017 bis 2019.

- Weitere Digitalisierung in der Verwaltung. Der Ausbau der Ressourcen ist dabei das A und O. Hauptziele sind: die Erhöhung der Endkundenzufriedenheit und der Effizienz.
- Deutliche Zunahme von Cloud-Nutzung, vor allem im Infrastruktur- und Plattformbereich.
- Den zukünftigen Betrieb von Anwendungen richten immer mehr Kommunen neu aus. Statt teurer Individuallösungen in der eigenen Betriebsverantwortung einzusetzen werden immer mehr Verwaltungen langfristig Standardanwendungen an Cloud-Anbieter abgeben.
- Der Einsatz geografischer Informationssysteme und elektronischer Akten wird sich in den Verwaltungen stark entwickeln. Die medienbruchfreie Gestaltung und Automatisierung von Verwaltungsprozessen ist erforderlich, um Kosten zu senken und die interne und externe Transparenz der Verwaltungsprozesse zu erhöhen.
- Portale (Verwaltungs- oder Dienstleistungsportale) der Kommunen bieten ihren Bürgern Dienstleistungen 7x24 an. Hier können künftig alle Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei bezogen werden. Der elektronische Personalausweis dient als Identitätsnachweis und notwendige Bezahlfunktionen sind in diese Portale integriert.
- Das größte Planungs- und Entwicklungs-potenzial findet sich in den Verwaltungen bei der E-Rechnung, der Prozessoptimierung im E-Government, sowie beim elektronischen Identitätsnachweis.
- Zentrale Herausforderungen bei der Einführung von E-Government-Prozessen bleiben der demografische Wandel und Akzeptanzprobleme innerhalb der eigenen Verwaltung. Knappe personelle und finanzielle Mittel sowie der Erhalt und der Ausbau von Know-how stellen die Verwaltungen vor große Herausforderungen.
- Der Wunsch der Bürger nach einer besser vernetzten Verwaltung und mehr digitalen Angeboten muss und wird zu deutlich mehr interkommunaler Zusammenarbeit führen, um diesem Wunsch kostengünstig entsprechen zu können.
- Die überwiegende Anzahl der Verwaltungsprozesse in den Kommunen wird heute elektronisch unterstützt. Die Arbeitsfähigkeit hängt deshalb essentiell von der Sicherheit und Verfügbarkeit der dazu notwendigen Daten und der IT-Infrastrukturen ab. IT-Sicherheit und die EU-DSGVO werden deshalb auch in den Kommunen zu einer neuen Sicht auf die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz führen müssen.
Autoren: juj, Thomas Heimburger