69. Ausgabe, 2. Quartal 2018

Wie sich unsere Mobilität ändert

Wie ändert sich die Mobilität des Menschen? Wie bewegen wir uns im Jahr 2040 von Ort zu Ort? Welche Rolle spielen Umwelt, Ressourcen und der Faktor Zeit? Im Auftrag des ADAC hat das Zukunftsinstitut 2017 die Studie „Die Evolution der Mobilität“ erarbeitet. Und das sind die sieben wichtigsten Trends der Prognose.

Access: Zugang statt Besitz

Die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, wandelt sich radikal. „Nutzen statt besitzen“ ist die Devise der Fortbewegung im 21. Jahrhundert. Das Smartphone ist dafür der digitale Schlüssel. Selbstfahrende Autos lassen sich als autonome Shuttles per App zum eigenen Standort rufen. Zunächst in Städten und Ballungsräumen verbreitet, werden bis 2040 auch Vororte und ländliche Regionen folgen.

Postfossile, klimaneutrale Mobilität

Der Megatrend Neo-Ökologie sorgt dafür, dass der Mobilitätskonsum künftig verstärkt unter Umwelt- und Ressourcengesichtspunkten stattfindet. Die zunehmende Mobilität ist gezwungen, sich auf eine ökologisch tragfähige Basis zu stellen.

Managed Mobility:

Mobilitätsdienstleister als Companion Immer mehr Aufgaben des Alltags werden „outgesourct“. Was man nicht ständig braucht, wird dazugebucht. Das führt zu einer völlig neuen Nachfrage nach Angeboten eines Mobilitätsmanagements – letztlich zu neuen Mobilitätsmärkten. Die Mobilitätsgesellschaft definiert sich über den Wunsch nach Einfachheit und das Bedürfnis nach der Sicherheit einer reibungslosen Ankommensgarantie.

Digitalisierung der Mobilität

Der Megatrend Konnektivität wird zur Grundlage der Mobilität von morgen. Digitale Vernetzung sorgt nicht nur für mehr Mobilitätsangebote. Sie legt einen völlig neuen Layer über die Mobilitätsstrukturen. Durch den Datenaustausch zwischen Verkehrsteilnehmern, Fahrzeugen und der sie umgebenden Infrastruktur wird die nächste Stufe der Mobilität erreicht: Ein sich selbst steuerndes System der Echtzeit-Verkehrsplanung, der On-Demand-Verfügbarkeit und reibungslosen Übergänge von einem Transportmittel zum anderen.

Globale Mobilität nach dem Roaming-Prinzip

Unser Leben und unsere Ökonomie sind von einer stetigen Zunahme vor allem internationaler Mobilität gekennzeichnet. Mobilität ist ein elementarer Faktor der globalen Wirtschaft und Gesellschaft. Insbesondere der Flugverkehr nimmt dabei eine immer wichtigere Schlüsselstellung ein. Er wird zum Motor internationaler Mobilität.

Seamless Mobility: Die Auflösung des Modal Split

Um ans Ziel zu kommen, wechseln Menschen immer häufiger das Verkehrsmittel und wählen – situativ, ad hoc, gepoolt – das bestmögliche: mal den Pkw, mal die Bahn oder den Bus, mal das Rad. Vernetzte, inter- und multimodale Mobilität erfordert integrierte Mobilitätskonzepte. Voraussetzung dafür: Mobilität wird nicht in unterschiedlichen Verkehrsmitteln organisiert und angeboten, sondern entlang von Mobilitätsketten. Verkehrsmittel stehen nicht mehr in Konkurrenz zueinander, sondern verzahnen sich.

Sharing: Geteilte Mobilität

„Sharing“ ist das Leitmotiv einer neuen Generation von Konsumenten, die mit dem Tauschen und Teilen im Internet aufgewachsen sind. In Online-Netzwerken haben sie eine andere Logik des Gebens und Nehmens verinnerlicht: Sie konsumieren kollektiv und kollaborativ. Sharing wird zur neuen Kulturtechnik einer vernetzten Gesellschaft – und zum Funktionsprinzip in der Mobilität.

Autor: juj