81. Ausgabe, 2. Quartal 2021

Auf ein Wort, Oberbürgermeister Daniel Szarata

Moderne Kommunikationsmittel gehören heute für die meisten Menschen zum Alltag. Der Server befragt an dieser Stelle Prominente, wie, wann und wofür sie diese benutzen. Heute: Daniel Szarata, Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt. Der 39-jährige Diplom-Verwaltungsmanager (FH) mit dem Abschluss eines Public Management Master of Arts ist 2004 für die CDU erstmals in den Halberstädter Stadtrat gewählt worden. 2016 wurde er als CDU-Direktkandidat in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt. Nachdem er sich im Juli 2020 bei der OB-Wahl in Halberstadt durchsetzte, ist er seit Januar 2021 Stadtoberhaupt der Vorharzstadt. Wir wollten von ihm wissen: Wie nutzen Sie beruflich und persönlich moderne Medien?

© Holger Wegener

Wo informieren Sie sich über die Welt der Politik? In der Zeitung, in Radio und Fernsehen oder im Netz?
Der Tag beginnt bei mir mit der „Morning Routine“, die ich auf Alexa eingerichtet habe. Binnen 10 Minuten lasse ich mir so die wichtigsten Meldungen vorlesen von „MDR aktuell“ bis „Tagesschau in 100 Sekunden“.

Raschelt Ihre Tageszeitung noch beim Lesen?
Teils, teils. Im OB-Büro raschelt sie, zu Hause habe ich sie auf dem Tablet. Auf welche drei Webseiten klicken Sie am häufigsten? Google, Facebook und kicker.de
Welche drei App Ihres Handys nutzen Sie am häufigsten?
Whatsapp läuft in Dauerschleife, auf Facebook und Instagram checke ich die sozialen Netzwerke und aktuell bin ich wie Halberstadt bei der Firmenstaffel auf der Strava.App am Start.

Windows oder Mac?
Windows. Mit Apple kann ich nichts anfangen.

Glauben Sie, dass mehr Wähler ihre Stimme bei Kommunal- und Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt abgeben würden, wenn dies auch digital möglich wäre?
Wenn es schnell und einfach ginge und alle Datenschutzbestimmungen eingehalten würden, gäbe es ganz sicher deutlich mehr Impulswähler. Ich denke, dass meine Generation die digitale Wahl erleben wird.

Sie haben in Ihren Wahlkämpfen gekonnt und sehr intensiv auf der digitalen PR-Klaviatur gespielt. Welche Rolle spielen soziale Medien in der politischen Meinungsbildung heute und sagen wir, in 20 Jahren?
Zurzeit spielen sie ja eine sehr große Rolle. Ich denke, die Bedeutung von Social Media wird enorm wachsen, sich aber auch signifikant wandeln. Vor zehn Jahren waren wir alle noch bei StudiVZ, davon redet heute kein Mensch mehr. Ich bin genauso gespannt wie Sie.

Könnte man ohne digitale Hilfsmittel heute das Amt eines OB bekleiden?
Möglich schon, aber kaum erstrebenswert, da man deutlich langsamer und komplizierter agieren müsste. Ich mag mir nicht vorstellen, mit der Schreibmaschine Formulare auszufüllen, die dann ein Bote in der Stadtverwaltung verteilt ...

Ist die allumfassende Digitalisierung des öffentlichen Lebens für Sie eher Fluch oder Segen?
So lange wir sie mit Vernunft und Weitsicht datensicher umsetzen, ist es ein Segen.

Was klingelt bei Ihnen am Morgen früher: der Wecker oder das Handy?
Da ich vor dem letzten Lidschlag des Tages immer in den Flugzeugmodus umstelle, kann es nur der Wecker im Handy sein. Oder auch mal meine fünfjährige Tochter.

Ihr letztes digitales Fotomotiv?
Meine schlafende Prinzessin im Camper.

Shoppen Sie lieber ins Netz oder im Netz?
Bei Dingen, für die eine gute Beratung zwingend ist, immer ins Netz. Das trifft für mich beim Kauf von Textilien, Schuhen oder auch technischen Geräten zu.

Welchen Einfluss haben Damen wie Siri oder Alexa auf Sie?
Wenn überhaupt dann darf mir Alexa mal etwas vorlesen. Sagen lasse ich mir etwas von zwei anderen: meiner Frau und meiner Tochter.

Glauben Sie, dass das in Pandemiezeiten erzwungene Social Distancing Folgen hat, z. B. darauf, dass weniger Menschen Ihre schöne Stadt in Präsenz besuchen?
Ich glaube, dass der Nachholbedarf so groß ist, dass die Leute mein schönes Halberstadt überrennen werden, wenn dies erst einmal ohne Einschränkungen wieder möglich ist. Allerdings unter einer Bedingung: Dass wir dafür etwas tun und kräftig die Werbetrommel rühren. Und genau das habe ich schwer vor.

juj