
84. Ausgabe, 1. Quartal 2022
Die digitale Zukunft des Lernens
Schulen werden aufgerüstet in Sachen IT
Seit den Lockdowns der Corona-Pandemie sind „Homeschooling“ und Distanzunterricht in aller Munde. Im Rahmen des bundesweiten „Digitalpakts Schule“ sind in Sachsen-Anhalt schon 104 Millionen Euro bewilligt.

Ausgezahlt sind zwar erst 1,4 Millionen Euro, doch bei 652 Anträgen sind bereits viele Schulen im Land dabei, ihre IT auf Vordermann zu bringen. Außerdem sind 30.000 Laptops bzw. Tablet-Computer durch Förderung vom Bund für Schüler angeschafft worden, mehr als 80 Prozent der Lehrkräfte seien mittlerweile mit Computern ausgestattet worden, wie das Bildungsministerium zum Jahresanfang bekannt gab.
Dass aber zu einer zukunftstauglichen Schul-IT noch weit mehr gehört als ein Laptop, von dem aus eine Lehrkraft die Kinder zu Hause unterrichtet, kommt erst langsam außerhalb der Schulen und Kommunen an. Einer, der deutlich mehr zu diesem Thema weiß, ist Robert Hradsky aus dem Bereich Kommunikation und Marktentwicklung der KID.
„Wir betreuen 62 Schulen in öffentlicher Trägerschaft bei den Kommunen, Städten und Landkreisen“,
sagt er. Und natürlich passiert in dieser Betreuung mehr als nur Computer zu bestellen. „Wir helfen dabei, von der ersten Idee die Schulen bis hin zu einem passenden Konzept für die Zukunft weiterzuentwickeln“, erklärt er.
Gemeinsam mit den Lehrkräften, der Schulleitung und dem Schulträger, also zumeist den Kommunen, schauen sich die Planenden aus der KID die Schule an, um ihnen dann Vorschläge zu machen, wie die Infrastruktur im Gebäude fit gemacht werden kann für die Zukunft. Hradsky weiß: „Dabei ist es natürlich erst einmal wichtig zu wissen, wohin die Reise gehen soll.“ Neben einer Bestandsaufnahme dessen, was an Geräten und Leitungen vorhanden ist, muss eben auch feststehen, welche Ziele mit der zu beschaffenden Technik erreicht werden sollen. Wenn beispielsweise neben dem Verwaltungstrakt jeder Unterrichtsraum mit WLAN ausgestattet werden soll, müssen auch dafür die Voraussetzungen geschaffen werden, die vor allem beim Bau älterer Schulgebäude nicht berücksichtigt wurden. Bei einer Begehung wird dann festgelegt: „Wo kommen die Access Points hin? Welche Elektroleitungen müssen noch gelegt werden? Wie soll das Netzwerk aufgebaut sein, wenn es fertig ist? Das sind die ersten Schritte. Die Kommune beauftragt die KITU und wir geben diesen Auftrag dann auf Grundlage des geschlossenen Rahmenvertrages an unseren Partner weiter. Der begleitet diese, hilft bei der Beantwortung von Bieterfragen, unterstützt bei der Bewertung der eingegangenen Angebote“, beschreibt Robert Hradsky den Prozess, den die KID gemeinsam mit den Schulen durchläuft, um dort die IT auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.

Nach erfolgreicher Ausschreibung der Planungsleistungen und nach Abschluss der Verkabelungsmaßnahmen erfolgt die Installation und Konfiguration der aktiven Netzwerkkomponenten und der digitalen Endgeräte. Danach können Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler direkt arbeiten – an Notebooks, Tablets oder über digitale Tafeln.
Allerdings: „Bei den neu geschaffenen Einsatzmöglichkeiten ist von Bund und Land vieles nicht ganz zu Ende gedacht. Es reicht eben nicht, nur die Geräte für die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte zu bestellen, auch die Software muss da sein und funktionieren. Die Lehrkräfte müssen im Umgang damit geschult werden, aber da gibt es bisher kaum Vorgaben oder Ideen vom Land, das für die Weiterbildung der Lehrenden zuständig ist“, so Hradsky.
Bei der KID bekommen die Kommunen für ihre Schulen auf Wunsch ein Komplettpaket, das nicht nur den Aufbau des Netzwerks, die Versorgung mit Hard- und Software, Wartung und Support beinhaltet, sondern auch das medienpädagogische Konzept, das ganz am Anfang steht. Hradsky lächelt und nennt dies das „Rundum-Sorglos-Paket“. „Wir sind da auf einem guten Weg mit unseren Kommunen“, sagt er. Und wünscht sich natürlich, dass es noch mehr werden.
Autor: Ariane Amann