4. Ausgabe 2022 | Nr. 87

Digitaler Zugang ersetzt Papierpläne

KITU-Mitglied vorgestellt: Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg

Es liegt Salz in der Luft. Bad Dürrenberg ist berühmt dafür. Die Solestadt ist anerkannter Erholungsort an der Saale, im Städtedreieck zwischen Halle, Leipzig und Naumburg. Das Gradierwerk gilt mit seinen Einbauten und Querverbindungen als eines der längsten zusammenhängenden Werke in Europa. Daneben wird den Besuchern eine Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Sportmöglichkeiten geboten. Südöstlich, nahe des Stadtrandes befindet sich der Hauptsitz des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg (ZWA). Seit 1992 besteht der Zweckverband, zu dem neben Bad Dürrenberg, Hohenmölsen und Lützen auch Teile der Städte Weißenfels, Leuna und Teuchern sowie Teile der Einheitsgemeinde Schkopau gehören. 38 Mitarbeitende und ein Azubi sind derzeit dort beschäftigt, Geschäftsführer ist seit 2017 Franz-Xaver Kunert.

Das Kanalnetz des ZWA Bad Dürrenberg erstreckt sich über eine Länge von 473 Kilometern. Für die Trinkwasserversorgung werden zirka 300 Millionen Liter Grundwasser im eigenen Wasserwerk gewonnen und bis zu 700 Millionen aus der Rappbodetalsperre im Verbandsgebiet verteilt. 45.000 Anschlüsse für Trink- und Abwasser gibt es, naturgemäß mit gewissen Schnittmengen. Es gibt unterschiedliche technische Standorte mit sechs Kläranlagen, darunter zwei größeren. Seit langem gehören Klimaschutz und Energiesparen zu den wichtigen Themen. Neben der Umstellung auf Elektroautos wurden Dachflächen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Bereits 2013 wurde mit der Hochlastfaulung begonnen, durch die aus Klärschlamm Klärgas gewonnen wird. In größeren Städten wie Halle, Magdeburg und Dresden üblich, aber als im Vergleich eher kleinere Anlage haben wir eine Vorreiterrolle, ist von Franz-Xaver Kunert zu erfahren.

Bei der Weiterentwicklung setzt der ZWA auf Kooperation, wie z. B. mit der Abwasserbeseitigung Weißenfels AöR, die in den letzten Jahren immer intensiver wurde. Dadurch werden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch das Spezialwissen von Mitarbeitern wie Evelyn Dölz genutzt. Sie ist in beiden Unternehmen für den IT-Bereich zuständig. Die Abwasserbeseitigung Weißenfels AöR ist bereits seit langem KITU-Mitglied und wir haben gute Erfahrungen gemacht, erklärt die IT-Administratorin. In Bad Dürrenberg kam der Stand der Technik ebenso auf den Prüfstand wie das wichtige Thema IT-Sicherheit. Mitte des Jahres wurde in Zusammenarbeit mit der KITU die Neugestaltung der Serverlandschaft begonnen. Das Dokumentenmanagementsystem wurde eingeführt, somit der digitale Posteingang und Rechnungslauf ermöglicht. Die Hardware wurde aufgerüstet, sechs Mitarbeitende aus dem gewerblichen und baulichen Bereich erhielten mobile Endgeräte für den mobilen Außeneinsatz. Somit soll der Zugriff auf alle Daten überall möglich sein, vom Geo-Informationssystem bis zu Kundeninformationen. Das optimiert die Arbeitsprozesse enorm, betont Franz-Xaver Kunert. Zuvor wurden vor Ort handschriftlich Informationen und Daten in Notizbüchern und Plänen notiert, die später im Büro übertragen werden mussten. Mit dem neuen System verbessern sich Detailtreue, Geschwindigkeit und Aktualität. Musste zuvor beispielsweise bei Bauberatungen zum Teil noch mit Plänen aus längst vergangenen Jahren gearbeitet werden, ist nun sofort der tatsächliche Datenstand einsehbar und kann aktuell ergänzt werden.

Bei der Umgestaltung zeigten sich die Vorteile des KITUNetzwerkes, betont Geschäftsführer Kunert. Das hat vieles vereinfacht. Von der Organisation bis zum direkten Zugang zu Anbietern und Vergleichsmöglichkeiten konnten wir Synergien nutzen und schneller zum Ziel kommen. Erfahrungen anderer zu nutzen heißt Fehler vermeiden zu können, das spart Lehrgeld. Außerdem, so ergänzt Evelyn Dölz, wissen die Servicemitarbeiter durch ihre Erfahrungen im Verwaltungsbereich genau, was wir brauchen und wie es umgesetzt werden muss. Fazit von Franz-Xaver Kunert: Die KITU weiß, wie es effizient funktioniert, davon profitieren wir alle.

BiA