58. Ausgabe, 3. Quartal 2015

Flechtingen knüpft Kontakte

Verbandsgemeinde Flechtingen will als KITU-Mitglied Erfahrungen anderer nutzen

Wo die Flüsschen Beber, Ohre und Spetze geruhsam durch die Landschaft fließen und der Flechtinger Höhenzug ein Gefühl von Berg und Tal vermittelt, ist die Idylle mit Händen zu greifen. Hier geht das Leben noch seinen geruhsamen Gang. Weniger ruhig geht es am Sitz der Verbandsgemeinde zu, denn hier wird an der Zukunft der Verwaltung gearbeitet. Moderne Technik und zeitgemäße Dienstleistungen sollen den 13.600 Bürgern das Leben vereinfachen. Als jüngstes KITU-Mitglied stellt die Verbandsgemeinde Flechtingen die Weichen dafür.

Mathias Weiß hält die Informationstechnologie für das zentrale Instrument für eine transparente und effiziente Verwaltung. Der Verbandsgemeindebürgermeister sagt: „Ohne moderne IT-Lösungen ist heutzutage keine Kommune mehr zu verwalten.“ Um die Aufgaben zu bewältigen, hat man zwei Möglichkeiten: Man kann sich allein und auf eigene Faust in den IT-Dschungel wagen oder man versucht es in Gemeinschaft mit anderen Kommunen. Die Verbandsgemeinde Flechtingen hat sich zum 1. Juni 2015 für die Gemeinschaft entschieden.

Mathias Weiß, Verbandsgemeindebürgermeister
Mathias Weiß, Verbandsgemeindebürgermeister

Nicht aber, ohne sich intensiv damit zu beschäftigen. „Bereits 2013 hatten wir erstmals Kontakt zur KITU“, erinnert sich Rasmus Dammeyer, Netzwerk-Systemadministrator in der Verbandsgemeinde. Doch zunächst blieb es bei gelegentlichen Gesprächsterminen. Dammeyer wurde zum KITU-Tag 2014 nach Barleben eingeladen und kam begeistert zurück: „Der Austausch mit anderen kommunalen IT-Experten war unglaublich spannend und interessant. Alleine dieser Erfahrungsaustausch ist den Mitgliedsbeitrag schon wert.“ Seine Begeisterung behielt Rasmus Dammeyer nicht für sich und bald hatte er die Verwaltungsspitze ebenso von den Vorteilen einer Mitgliedschaft überzeugt wie die Gemeinderäte.

Als dann unlängst auch der Landkreis Börde Mitglied wurde, wollte Flechtingen nicht mehr länger warten. Mathias Weiß begrüßt als neuer Verbandsgemeindebürgermeister den Beitritt zur KITU. Zwar gibt es derzeit kein aktuelles Projekt, was die Verbandsgemeinde gemeinsam mit der KITU umsetzen will, doch perspektivisch sind die Flechtinger an der Mitnutzung größerer Strukturen beim Betrieb von IT sehr interessiert. Mathias Weiß: „Dadurch lassen sich eine höhere Effizienz erreichen und Haushaltsmittel sparen.“ Außerdem hofft er auf eine sehr viel schnellere Umsetzung sich ändernder gesetzlicher Rahmenbedingungen durch die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen. Ebenso baut man in der Flechtinger Verbandsgemeinde ganz fest darauf, dass man den Datenschutz und die Datensicherheit sehr viel besser im Griff hat, wenn man mit der KITU fachkundiges Personal an seiner Seite weiß. Die Organisationsform der KITU als Genossenschaft hat für Mathias Weiß ohnehin einen ganz besonderen Charme: „Die eingezahlten Genossenschaftsanteile bekommt man beim Austritt ohne Abzüge zurück, eine Genossenschaft ist nur ihren Mitgliedern verpflichtet, womit eine Fremdorganschaft ausgeschlossen ist. Und nicht zuletzt sind durch gemeinsamen Einkauf von IT-Technik erhebliche Preisvorteile möglich.“

Und auch Rasmus Dammeyer hat jetzt die Möglichkeit, ohne große bürokratische Hürden die Erfahrungen aller anderen 36 KITU-Mitglieder zu nutzen: 

„Wenn da in einer KITU-Gemeinde ein Projekt umgesetzt worden ist, erfährt man auf ganz kurzem Wege, wie es wirklich gelaufen ist. Fehler, die anderswo gemacht wurden, selbst vermeiden zu können, das ist doch schon die halbe Miete.“

INFO

Verbandsgemeinde Flechtingen

Gegründet am 1. Januar 2010. Besteht aus sieben Gemeinden: Calvörde, Flechtingen, Bülstringen, Altenhausen, Erxleben, Ingersleben, Beendorf.
Hauptsitz der Verwaltung: Flechtingen
Einwohner: 13.600
Fläche: 400 km²
Mitarbeiter: 52 in der Kernverwaltung
Öffentliche Einrichtungen:
4 Grundschulen
16 Kindertagesstätten und Horte
30 Dorfgemeinschaftshäuser, Begegnungseinrichtungen und Gemeinderäume