
2. Ausgabe 2023 | Nr. 89
Historie und Modernes in der „Goldenen Aue“
KITU-Mitglied vorgestellt: Verbandsgemeinde "Goldene Aue"
Direkt an der Landesgrenze zu Thüringen liegt die Verbandsgemeinde „Goldene Aue“. Zur Verbandsgemeinde gehören die Gemeinde Berga, mit den Ortsteilen Bösenrode und Rosperwenda, die Gemeinde Brücken-Hackpfüffel, die Gemeinde Edersleben, die Stadt Kelbra (Kyffhäuser) mit den Ortsteilen Thürungen, Sittendorf und Tilleda sowie die Gemeinde Wallhausen mit ihren Ortsteilen Hohlstedt, Martinsrieth und Riethnordhausen.
Als Verbandsgemeinde mit 9283 Einwohnern gibt es die „Goldene Aue“ seit 2010. „Die Verbandsgemeinde ist stark vom Tourismus geprägt. Am Stausee Kelbra, welcher Naherholungsgebiet mit angrenzendem Campingplatz und Vogelschutzgebiet ist, wird in Kürze ein Kranichkompetenzzentrum entstehen. Weit ausgebreitet befinden sich eine Menge Streuobstwiesen mit vielen alten Obstsorten“ – so wirbt der Verbandsgemeindebürgermeister Michael Peckruhn für diese schöne Region.

Die Verbandsgemeinde hat gut funktionierende Vereine und Freiwillige Feuerwehren, welche maßgeblich das Leben in den Orten mitbestimmen und gestalten. Im Ort Berga entwickelt sich seit Jahren Handwerk und Gewerbe. Berga verfügt über ein großes Gewerbegebiet. Um junge Familien anzusiedeln, ist dort der Neubau einer Kindertagesstätte in Planung.
In Kelbra lohnt sich ein Besuch der Pfalz im Ortsteil Tilleda, die als einzige, vollständig ausgegrabene Anlage als Musterbeispiel einer früh- bis hochmittelalterlichen Herrscherresidenz gilt. Hier finden im Laufe des Jahres spannende Veranstaltungen statt. Zudem ist Kelbra der ideale Ausgangspunkt für touristische Ausflüge rund um das Kyffhäusergebirge und den Südharz. Im Schloss Wallhausen werden Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst gezeigt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Kunststudenten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Und sogar ganz große Namen aus der Geschichte hat die Gemeinde zu bieten: In Wallhausen heirateten 909 Heinrich und Mathilde, das spätere deutsche Königspaar. Ihr Sohn Otto, geboren in Wallhausen, wurde später „der Große“ genannt. Im Ort Brücken findet jährlich das Landesbreitensportturnier mit Geländefahrten der Kutschen und Reiten statt. Der zwei Hektar große Park in Hackpfüffel wird als Kulturzentrum genutzt. In Edersleben gibt es ein kleines Gewerbegebiet, welches gut ausgelastet ist. Beliebt in Edersleben ist ein schön angelegter Mammut-Freizeitpark mit Minigolfanlage, benannt nach dem im Jahre 1930 gefundenen Skelett eines etwa 475.000 Jahre alten Mammuts, welches heute im Spengler Museum Sangerhausen steht.

Die Verwaltung hat von der KITU schon einiges an Unterstützung erhalten. „Gemeinsam mit der KITU setzen wir den DigitalPakt um. An der Burg-Grundschule Kelbra und an der Grundschule Goldene Aue in Wallhausen wird bis September diesen Jahres die digitale Vernetzung und Ausstattung mit WLAN abgeschlossen. Unsere Kitas, Grundschulen und Horte sind an das digitale Netz des Rathauses angeschlossen. Im Rathaus selbst sind wir technisch auf einem guten Stand“, zählt Peckruhn auf. Für ihn und seine Verwaltung war die Mitgliedschaft in der KITU die richtige Entscheidung, wie er sagt: „Besonders der Austausch mit anderen Kommunen ist uns wichtig, auch um erworbene Kenntnisse mit anderen zu teilen und um neue Erfahrungen zu sammeln.“
Unabhängig von der Zusammenarbeit mit der KITU hat die Verwaltung die digitale Ratsarbeit eingeführt. Bis Juni 2023 werden die Räte und Bürger digitalen Zugriff auf die Veröffentlichung der Sitzungsdokumente haben. Von den 14 Feuerwehren sind bisher elf Feuerwehrgerätehäuser mit IT-Technik ausgestattet; die drei übrigen Wehren werden folgen.
Doch mit diesen wichtigen Schritten gibt sich die Goldene Aue nicht zufrieden. Im Herbst steht die Umstellung von Meso auf VOIS mit Hilfe der KITU bevor, 2024 folgt die Umstellung des Gewerbeprogramms. Derzeit wird die gesamte digitale Infrastruktur der Verbandsgemeinde erfasst. „Und mehr Aufgaben haben wir noch genügend, so z. B. die Einführung eines Dokumentenmanagements“, ergänzt Peckruhn. Als nächste Ausbaustufe wird das Glasfasernetz für mehr Schnelligkeit sorgen.
Peckruhn war vor seiner Wahl zum Verbandsgemeindebürgermeister 27 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister in der Gemeinde Brücken, seit 2010 Gemeinde Brücken-Hackpfüffel.
„Selbst war ich immer bestrebt, unsere Gemeinde lebenswert zu gestalten. Dazu gehörte die Ansiedlung einer Arztpraxis, die Versorgung des ländlichen Raumes, die Schaffung eines Baugebietes. Wichtig war mir auch immer der Erhalt von Kindereinrichtungen. Auch die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren und des Vereinslebens lag mir stets am Herzen, ebenfalls die Daseinsfürsorge für unsere älteren Einwohner. Genau daran will ich anschließen und gemeinsam mit der Verwaltung unsere Mitgliedsgemeinden unterstützen“, sagt er.
Ariane Amann