78. Ausgabe, 3. Quartal 2020

Die Natur kehrt zurück, wenn wir ihr Raum geben

Neu in der KITU: SUNK Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt

Es grünt und blüht, Falter und Feldhasen kehren zurück. Acht Hektar ehemaliges Ackerland bei Bühne (Stadt Osterwieck) wurden von der SUNK Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt in ein Blütenparadies verwandelt. An der Wirler Spitze bei Arendsee in der Altmark ist der Ziegenmelker, eine Nachtschwalbenart, wieder heimisch, seit ein Teil der Kiefern entnommen wurde und die Heide Territorium zurückerobert, wächst die Population. Auch der Ameisenlöwe zeigt Präsenz.

Geschäftsführerin Dr. Nele Herkt (r.) und Franziska Bethge, Projektverantwortliche Grünes Band.
Geschäftsführerin Dr. Nele Herkt (r.) und Franziska Bethge, Projektverantwortliche Grünes Band. 20 Mitarbeiter gehören zum SUNK-Team im Umwelthaus Magdeburg.

„Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Natur zurückkehrt, wenn wir ihr den Raum geben, den sie braucht“, sagt Dr. Nele Herkt. Seit Jahresbeginn führt sie die Geschäfte der SUNK im Umwelthaus in Magdeburg. Die Stiftung ist Flächeneigentümer von mehr als 2000 Hektar am Grünen Band, der früheren innerdeutschen Grenze. Dort entwickelt sie Projekte und setzt sie mit Dienstleistern um. „Unser Ziel ist es, einen durchgängigen Biotopverbund zu gestalten, in dem sich vielfältige Arten ansiedeln und vermehren können“, erklärt Franziska Bethge, Projektverantwortliche Grünes Band und Spezialistin für Artenkunde.

Für den seltenen Ziegenmelker gestaltete die SUNK an der Wirler Spitze offene Gebiete, in denen sich die Heide wieder ausbreitet. Bei Bühne ist eine frühere Ackerfläche in ein blühendes Paradies verwandelt worden, in dem zahlreiche Insektenarten Nahrung finden. „Die acht Hektar große Fläche wurde ausgehagert, also nicht mehr gedüngt, und der Boden gemulcht. Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 65 Gräser- und Kräuterarten angesät. Es blüht dort von Frühjahr bis Herbst“, erzählt Franziska Bethge. „Viele Schmetterlinge sind wieder da, zum Beispiel der Schwalbenschwanz.“

An der Wirler Spitze findet der Ziegenmelker wieder die offene Heidelandschaft vor, die er braucht.
An der Wirler Spitze findet der Ziegenmelker wieder die offene Heidelandschaft vor, die er braucht.

Im Harzkreis betreut die SUNK den 2200 Hektar großen Naturerbewald Blankenburg, einen Laubmischwald mit Buchen und Eichen, der von der forstwirtschaftlichen Nutzung in den Prozessschutz überführt wird, um sich natürlich zu entwickeln. „Im Stiftungswald haben auch sterbende und tote Bäume ihren Platz“, berichtet Dr. Nele Herkt. So sei eine jahrhundertealte, abgestorbene Eiche am Wegrand nicht aus Unfallschutzgründen gefällt, sondern stattdessen der Weg verlegt worden. „So kann in den nächsten Jahrzehnten beobachtet werden, welches Leben sich im und am Totholz entwickelt.“ Neben eigenen Projekten zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz fördert die SUNK das Engagement von Ehrenamtlichen, Vereinen, Schulen oder Kitas und verleiht seit 1997 jedes Jahr den Umweltpreis Sachsen-Anhalt. Außerdem organisiert die Stiftung Partner für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Ökologischen Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD).

Funktionierende Technik von der Telefonanlage über PCs, Laptops bis zur Netzwerktechnik sind die Basis, um all diese Aufgaben effizient zu bewältigen. „Wir brauchen eine Erneuerung der gesamten Anlage“, sagt Dr. Nele Herkt. Die Entscheidung, Teil der KITU-Gemeinschaft zu werden, habe bereits ihr Vorgänger getroffen, so die Geschäftsführerin. Und als aufgrund der Corona-Verordnungen von einem Tag auf den anderen auf mobiles Arbeiten umgestellt werden musste, habe die KID Magdeburg schnell und unkompliziert geholfen. „Wir brauchen zuverlässig funktionierende Technik sowohl im Umwelthaus als auch mobil bei Vorträgen oder bei der Projekt-arbeit zum Beispiel am Grünen Band.“

Autor: bek