73. Ausgabe, 2. Quartal 2019

Wasserverband Burg freut sich über kompetente Partner, die wissen, wie die öffentliche Hand tickt

Mario Schmidt, Geschäftsführer, Wasserverband Burg
Mario Schmidt, Geschäftsführer, Wasserverband Burg

Wenn Mario Schmidt das Verwaltungsgebäude des Burger Wasserverbandes öffnet, hat er – im übertragenen Sinn – immer auch den Schlüssel zu KID und KITU in der Hand. Denn als die alte Schließanlage überholungsbedürftig war, suchte der Wasserverband in der Kreisstadt vom Landkreis Jerichower Land nach einer Alternative. Die bot Sachsen-Anhalts IT-Dienstleister KID mit dem jetzigen digitalen Schließsystem, das keiner Schlüssel mehr bedarf. „Wir haben alle nur noch unseren ‚Pieper‘ am Schlüsselbund“, freut sich Verbandgeschäftsführer Schmidt. Zufrieden mit den ersten Kontakten zu KID und der erfolgreichen Umsetzung dieses gemeinsamen Vorhabens war der Schritt zur KITU dann nicht weit. Einer Mitgliedschaft in der Genossenschaft stimmte das höchste Organ, die Verbandsversammlung, zu, sodass der Wasserverband Burg seit Jahresbeginn 2019 ganz offiziell zur Kommunalen IT-Union gehört.

Von den drei Mitgliedsgemeinden dieses Zweckverbandes im Jerichower Land sind zwei – die Stadt Burg und die Gemeinde Möser – schon vor geraumer Zeit der KITU beigetreten. Beim Wasserverband erhofft man sich davon positive Effekte. „Wie die kommunalen Verwaltungen müssen auch wir uns mit dem Dokumentenmanagementsystem DMS beschäftigen, wenn wir uns der Zukunft und der Technik nicht verschließen wollen“, meint Mario Schmidt. Und auch ein digitales Sitzungsmanagement-System stehe auf der Agenda, um die Verwaltung des personell doch recht schmal aufgestellten Verbandes zu entlasten sowie materielle Einspareffekte zu erzielen. Die Ausschreibungen dafür hofft der Verbandsgeschäftsführer noch in diesem Jahr mit Unterstützung der KITU auf den Weg bringen zu können. „Da Vertreter der Mitgliedsgemeinden auch in unserer Verbandsversammlung sitzen, könnten deren Tablets mit der passenden Software auch für ihre Tätigkeit für den Wasserverband Burg genutzt werden, was sich für uns auf der Kostenseite sicher günstig auswirkt.“

Bezüglich der Datensicherheit aber sei man beim Wasserverband Burg noch nicht weit genug, räumt er ein. Gewiss, man müsse nicht überall der Erste sein, aber Letzter möchte er auch nicht werden …, meint Mario Schmidt. Und da sei es gut, Partner an seiner Seite zu wissen, die in diesen Bereichen schon etwas ausprobiert und Kinderkrankheiten neuer Software bereits ausgemerzt haben. In der Kommunalen IT-UNION sieht Mario Schmidt einen solchen kompetenten Verband kommunaler Organisationen, die allesamt wissen, „wie die öffentliche Hand tickt …“ Zudem gebe es zum speziellen Aufgabenbereich Wasserver- und  Abwasserentsorgung andere Verbände, die ebenfalls Mitglieder der KITU sind, mit denen man innerhalb der Genossenschaft spezielle Erfahrungen austauschen könne.

Der Wasserverband Burg wurde 1992 gegründet. Er entsorgt für etwa 7.000 Haushalte sowie zahlreiche gewerbliche Abnehmer der Mitgliedsgemeinden – das sind die Stadt Burg mit sechs Ortschaften, die Gemeinde Möser mit der Ortschaft Schermen sowie die Stadt Möckern mit vier Ortschaften – das Abwasser und versorgt die Stadt Burg und die Gemeinde Möser mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Allerdings wird das kostbare Nass nicht von ihm selbst erfasst und aufbereitet. Vielmehr wird auch in und rund um die Kreisstadt des Landkreises Jerichower Land aus der Colbitz-Letzlinger Heide gefördertes Wasser getrunken, das über Druckerhöhungsstationen zu einem Hochbehälter in Möser gepumpt wird. Lediglich zwei Mitgliedsgemeinden werden durch ein im Verbandsgebiet befindliches Wasserwerk versorgt. Die Abwasserreinigungsanlage des Verbandes befindet im Ortsteil Blumenthal im nördlichen Bereich von Burg. Dorthin werden die häuslichen Abwässer von mehr als 25.000 Einwohnern und ortsansässigen Unternehmen über ein weit verzweigtes Kanalnetz aus Freigefälle- und Druckleitungen zur Reinigung transportiert. In eine andere Anlage in Stresow gelangen über ein 30 Kilometer langes Kanalnetz die Abwässer aus vier weiteren Orten des Verbandsgebietes.

Gudrun Oelze

INFO

Ein weithin sichtbares Wahrzeichen der zentralen Wasserversorgung in Burg ist der Wasserturm auf dem Weinberg. Das 46 Meter hohe markante Bauwerk wurde 1902 errichtet und versorgte gut sieben Jahrzehnte lang die Bewohner der Ihlestadt mit Trinkwasser. Heute unter Denkmalschutz stehend, ist der Turm zwar im Eigentum des Wasserverbands Burg, doch betreut und gepflegt wird dieser Turm von einem Verein, der dort Ausstellungen und auch Führungen durch das historische Gemäuer anbietet. So präsentierte sich in diesem Jahr dort zum Weltbienentag der Imkerverein der Region, gab es im Mai „Rock am Turm“ und wird zum Tag des offenen Denkmals im September mancher Besucher staunen, dass im Burger Wasserturm einst auch Familien wohnten und der gusseiserne Behälter im oberen Schaft ein Fassungsvermögen von 400 Kubikmeter Wasser hatte.