1. Ausgabe 2023 | Nr. 88

Weinkönigin und Glasfaser

KITU-Mitglied vorgestellt: Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land

 

Jürgen Ludwig, Bürgermeister Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land

„Kommen Sie zu uns, setzen Sie sich ans Wasser und genießen Sie die Zeit“,

wirbt Bürgermeister Jürgen Ludwig. Das Seegebiet Mansfelder Land hat viel zu bieten, allem voran große Naturgebiete mit verschiedensten Angeboten der Erholung, aber auch technische Innovation. Prägend ist der Süße See, das größte natürliche Standgewässer im Landkreis. Er lädt ein zum Baden, Segeln, Surfen ... Umgeben von der Hügellandschaft des Vorharzes und den Weinbergen ergibt sich eine wunderschöne Naturlandschaft. Das milde Harzklima lässt Aprikosen, Kirschen und Co. in den Tälern und Südhängen gedeihen. Ein großes Obstanbaugebiet. An der B80 gibt es einen Obsthof, der sogar bis nach Südtirol bekannt ist, berichtet Jürgen Ludwig stolz und erzählt: Dort entstand im Winter 2010 bei minus 20 Grad die Idee, eine Blütenkönigin zu küren. Gesagt, getan. Alle zwei Jahre wird diese Tradition fortgesetzt, gemeinsam mit der Lutherstadt Eisleben. Die Blütenkönigin wirbt für die Region, wie kürzlich bei der Grünen Woche in Berlin.

Verwaltungsgebäude Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land

Seit rund 20 Jahren ist Jürgen Ludwig Bürgermeister der Gemeinde westlich von Halle – zunächst im Ehrenamt in Röblingen, dann hauptamtlich. Vieles hat sich verändert in dieser Zeit, erzählt er. Einschneidend war die Gründung der Einheitsgemeinde 2010, die elf zuvor selbständigen Orte zusammenführte. Die Wirtschaft hat sich mit vielen kleinen und mittleren Unternehmen etabliert. Größtes Werk ist Romonta, das sich zudem durch Einmaligkeit auszeichnet: Es ist der weltgrößte Erzeuger von Rohmontanwachs durch Braunkohleveredlung. Investiert wurde überall in der Region: Straßen, Plätze und Wege sind zu 90 Prozent erneuert worden, die zehn Feuerwehren aufgerüstet. Es gibt sechs Kitas, drei Grund- und eine Sekundarschule, ein medizinisches Versorgungszentrum mit Fachärzten sowie Pflegedienste. Beste Voraussetzungen für alle Generationen, betont Jürgen Ludwig. Auch das gehört zu den Gründen, dass die Einwohnerzahlen wieder steigen. Rund 9.000 sind es jetzt, die in der Region ihre Heimat gefunden haben. Vor allem junge Familien zieht es in die Ortschaften, die alles bieten „was eine junge Familie braucht.“ Inklusive der technischen Möglichkeiten, um im Homeoffice zu arbeiten. Der Breitbandausbau geht voran, soll 2024 abgeschlossen sein, ist von IT-Administrator Oliver Wend zu erfahren. In vielen Ortschaften gibt es bereits eine gute Internet-Versorgung. Davon profitieren neben den Firmen die Schulen, die im Rahmen des DigitalPakts Schule technisch umgerüstet werden. Derzeit werden die Netzwerke aufgebaut, um die Techniken zu integrieren.

Um in digitalen Zeiten auf dem Laufenden zu bleiben, hat die Verwaltung im Mai 2021 Oliver Wend als IT-Administrator eingestellt. Mit zunehmendem Aufwand hatte es nicht mehr gereicht, ein externes Unternehmen stundenweise zu engagieren. Jetzt kümmert sich der Experte um alle technischen Belange – vom PC-Aufbau bis zur Planung der Infrastruktur, um die Verbesserung der Software und die Hardware-Pflege. Nicht nur in der Verwaltung, sondern auch bei den Schulen, den Kitas, der Feuerwehr und den Dorfgemeinschaftshäusern. Technisch sei man auf einem guten Stand, versichert er, wenngleich ausgerechnet der Verwaltungsstandort eine schlechte Internetverbindung hat. Aber das, so versichern die beiden, ändert sich mit der nächsten Ausbaustufe. Dann sorgt auch dort Glasfaserkabel für digitale Schnelligkeit.

Auch wenn es anfangs Skeptiker gegeben hat, war es eine gute Entscheidung, Mitglied der KITU zu werden, betont Bürgermeister Ludwig. „Die guten Erfahrungen sprechen für sich.“ Vom Know-how der KITU und den Erfahrungen der Mitglieder zu profitieren, gehört zu den großen Vorteilen. „Wir können von jenen lernen, die technisch weiter sind, beispielsweise bei der Umstellung von VOIS. Natürlich können wir auch mit unseren eigenen Erfahrungen und Lösungsansätzen im Verbund der KITU zur Digitalen Verwaltung beitragen“, ergänzt Oliver Wend. Gemeinsam mit der KITU wird es weiter vorangehen.

Birgit Ahlert