
65. Ausgabe, 2. Quartal 2017
Welterbestadt neues Mitglied der KITU-Familie
Quedlinburg setzt auf intensiven Erfahrungsaustausch
Nun gehört auch die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg seit dem 1. Januar 2017 zur KITU-Familie. Nach längerer Abwägungsphase habe man sich entschlossen, eine interkommunale Zusammenarbeit anzustreben, wie es aus der Stadtverwaltung heißt.
Frank Ruch (CDU), der seit dem 1. Juli 2015 das Amt des Oberbürgermeisters bekleidet, erhofft sich von der KITU-Mitgliedschaft, die strategische Ausrichtung im IT-Bereich verbessern zu können und einen intensiven Erfahrungsaustausch anzufachen. Zudem könne die Bündelung vorhandener Ressourcen der Kommunen und Landkreise in Sachsen-Anhalt zur gemeinsamen Erfüllung von Aufgaben in einer belastbaren Struktur beitragen. Von großem Vorteil sei ebenso, dass durch die Zusammenarbeit in der Genossenschaft ein bedarfsorientiertes Dienstleistungsangebot im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Verfügung gestellt werden kann, von dem die Kommunen und Landkreise im Bedarfsfall profitieren, ohne zeitintensive und formalisierende Beschaffungsverfahren durchführen zu müssen.

„Wir sind der KITU insbesondere mit der Erwartungshaltung beigetreten, in einer kommunalen Gemeinschaft diese Ziele entweder besser oder auch überhaupt erst erreichen zu können. Erfahrungen anderer Kommunen können wir so schnell und unkompliziert nutzen, Strategien mit anderen Kommunen gemeinsam entwickeln. Im Grunde haben wir alle dieselben Aufgaben und ähnliche Probleme. Also ist zu erwarten, dass mögliche Lösungswege auch ähnlich sind“, schildert Frank Ruch die Vorteile der Kommunalen IT-UNION. Im Rahmen des ersten Projektes der Welterbestadt soll eine homogene Drucker- und Kopierlandschaft geschaffen werden. Durch den permanenten Einsparungsdruck finanzieller Mittel sei dies in der Vergangenheit ins Hintertreffen geraten. „Ich erhoffe mir hier gleich mehrere Vorteile: ein verbessertes Leistungsangebot, weniger personellen Aufwand und weniger Kosten insbesondere für Verbrauchsmittel.“ Doch auch die Stärkung der Informationssicherheit bzw. die Etablierung eines Informationssicherheits-Managementsystems seien Aufgaben, die mit der KITU als kompetenter Partner in der nächsten Zeit auf einem stabilen Fundament vorangetrieben werden sollen, meint der Oberbürgermeister.
Dass Quedlinburg sich für einen Beitritt zur Kommunalen IT-UNION entschieden hat, liegt vor allem in den wachsenden Herausforderungen begründet: „Die Informations- und Kommunikationstechnik nimmt einen immer höheren Stellenwert innerhalb unserer Gesellschaft und damit zwangsläufig auch innerhalb des täglichen Verwaltungshandelns ein. Und die ständig wachsende Vernetzung innerhalb der Verwaltungsebenen und zwischen den Behörden stellt damit neue Anforderungen an die IT-Infrastruktur.“ Der Aufbau von Dokumenten-Management-Systemen, Informationssicherheitsmanagement-Systemen, E-Rechnung und E-Payment sowie das digitale Bürgerkonto seien Anforderungen, die trotz begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen bewältigt werden müssen. Und dies kann man in genossenschaftlicher Zusammenarbeit besser als im Alleingang.
Autor: Tina Heinz
INFO
Welterbestadt Quedlinburg
• Fläche: 120 km²
• Einwohner: 24.555
• Stadtverwaltung: Gesamtzahl der Mitarbeiter: 317; davon in der Kernverwaltung: 140
Quedlinburg verbindet historische Stadtstruktur mit modernem, urbanem Leben zu Lebensqualität. Der traditionelle Forschungsstandort der Pflanzenzüchtung und eine stabile Metall- und Kunststoffverarbeitung sind Grundlage für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung mit großem Potential.