
84. Ausgabe, 1. Quartal 2022
Wo Luther die moderne Zeit einläutete
KITU-Mitglied vorgestellt: Landkreis Wittenberg
Der Landkreis Wittenberg ist bekannt durch seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört allen voran die Schlosskirche, an deren Tür der Reformator Martin Luther einst seine berühmten 95 Thesen schlug. Ebenso das Lutherhaus, 1504 als Augustinerkloster errichtet und Wohnsitz der Familie Luther. Zudem laden u. a. Melanchtonhaus, Cranach-Stiftung und ein wunderbarer Tierpark zum Besuch ein. Neben der Lutherstadt gehören weitere acht Gemeinden zum Landkreis, und so wunderbare Gegenden wie das Heilbad Bad Schmiedeberg, der Wörlitzer Park, Teil der UNESCO-Welterbestätte des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs, und Schloss Oranienbaum. Südlich davon erstreckt sich die Stadt aus Eisen: Ferropolis in Gräfenhainichen, Freilichtmuseum und Areal für Konzerte und Festivals.

„Synergie-Effekte zu nutzen ergibt Sinn, vor allem im Bereich der IT. Einkauf, Administration, auch komplexere Lösungen, das sind Räder, die muss nicht jeder Landkreis neu erfinden. Wir freuen uns, dabei auf die Erfahrungen der Kitu zählen zu können“
Durch die Pandemie sind Orte wie dieser größtenteils vereinsamt. Für das jetzige Jahr jedoch gibt es wieder Pläne und die Hoffnung, Corona trotzen zu können. So soll im Juni die Tradition „Luthers Hochzeit“ fortgesetzt werden, ein Festwochenende mit historischem Umzug, das seit 1993 Besucher aus ganz Deutschland, Europa und Übersee anlockt. „Der Landkreis Wittenberg hat viel für Besucher, aber auch für seine Bewohner zu bieten“, erklärt Christian Tylsch. In Wittenberg geboren und in Coswig aufgewachsen, ist er seit 2007 Mitglied des Kreistages Wittenberg, war ab 2013 Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Lutherstadt, bis er 2021 zum Landrat gewählt wurde. „Vierzehn Jahre im Kreistag waren de facto Lehrjahre für die politische Aufgabe. Das Handwerkszeug einer Verwaltung habe ich als Büroleiter des Ministerpräsidenten in Magdeburg bekommen. Jetzt will ich hier gestalten. Dafür habe ich ein großartiges Team bekommen“, erzählt der Landrat.
Die Geschicke des Landkreises werden in der Stadt Wittenberg koordiniert. Über aktuelle Entscheidungen und Vorhaben informiert Landrat Tylsch wöchentlich interessierte Bürger online in einem Videoformat. Zu den Themen gehören Corona-Maßnahmen, Breitband-Anschluss fürs Internet, 15.000 Baumpflanzungen im Stadtwald Wittenberg oder die Investitionen im Landkreis. 195 Millionen Euro sieht der aktuelle Haushalt vor, den größten Posten (105 Mio.) bildet der Bereich Soziales und Jugend. So werden für die neue Schule in Gräfenheinichen 10 Millionen Euro investiert, das Luther-
Melanchton-Gymnasium für 15 Millionen Euro saniert. Von den 54 Schulen sind 21 in Trägerschaft des Landkreises. Im Zuge des Digitalpakets werden dort interaktive Displays in-stalliert, Whiteboards ersetzen die traditionellen Tafeln in den Klassenzimmern, auch Beamer werden bald der Vergangenheit angehören. Gleichzeitig erhalten die Schulen moderne Kombinationsgeräte für Fax, Scannen, Drucken, Kopieren.
Die Kreisverwaltung selbst wurde durch das Drucker- und Kopierkonzept der KITU bereits umgestellt. „Wo zuvor Einzelverträge anfielen, können wir jetzt die Erfahrungen und Kontakte der IT-Union nutzen“, betont Jörg Sturm, Leiter des Bereichs Organisation/IT, „das spart Zeit, Aufwand und Geld.“ Rahmenverträge können übernommen, Einkäufe kostengünstiger vorgenommen werden und es gibt Software-Unterstützung. Eine weitere Zusammenarbeit ist geplant. Für das Miteinander der Kreisverwaltungen, in denen immerhin 700 Mitarbeitende tätig sind, ist moderne Technik die Voraussetzung, in Pandemiezeiten mehr denn je.

Autor: BiA