
60. Ausgabe, I. Quartal 2016
Wolmirstedter Stadtrat ist digital
Ratsinformationssystem „Session“ spart Zeit und Kosten
Die Dokumente finden jetzt online ihren Weg zu den Ratsmitgliedern und in die Fachausschüsse. Wie hoch waren doch gleich noch mal die Kosten für das Schwimmbad? Und mit welchen Summen werden die Vereine der Stadt unterstützt? Fragen, die früher während der Ratssitzungen das große Blättern im Papierstapel auslösten, lassen sich nun blitzschnell nach der Eingabe eines Stichwortes über die Recherchefunktion in der Mandatos iPad-App beantworten. Das hilft auch bei den Vorbereitungen auf die Sitzungen:
„Ich bin neu dabei und muss vieles, was in früheren Legislaturperioden beschlossen worden ist, nachschlagen“,
sagt Rebecca Lange, mit 19 Jahren die Jüngste im Wolmirstedter Stadtrat und engagiert im Kultur- und Sozialausschuss.
„Stichwort eingeben, Notizen einfügen, das geht zack zack.“ Das Durcharbeiten der Anträge und Beschlussvorlagen kann die Studentin der Verwaltungsökonomie mit dem iPad auch im Bus erledigen, „einen Aktenordner würde ich nicht hin- und herschleppen“, sagt sie und fügt hinzu:
„Ich finde es bemerkenswert, wie gut das funktioniert und wie fortschrittlich wir sind.“

Für Bürgermeister Martin Stichnoth ist die „Digitalisierung des Stadtrates“ ein logischer Schritt. Denn das Rathaus ist 2008 um- und ausgebaut und der Sitzungssaal mit allen technischen Finessen ausgestattet worden.

„Diese Möglichkeiten können wir nun richtig ausschöpfen.“
Verwaltung und Stadträte könnten effektiver arbeiten, durch die Einsparungen an Papier- und Druckkosten sowie Kurierfahrten zum Zustellen von Dokumenten habe sich die Anschaffung von iPads und Software bereits nach einem halben Jahr amortisiert. Bei der Einführung des Sitzungsmanagement- und Gremieninformationssystems „Session“, entwickelt vom IT-Spezialisten SOMACOS mit Hauptsitz in der Hansestadt Salzwedel, wurde und wird das KITU-Mitglied Wolmirstedt von der KID unterstützt und begleitet. Anfang des Jahres begann die schrittweise Einführung von SessionNet und Mandatos für den digitalen Sitzungsdienst und die digitale Gremienarbeit, Verwaltungsmitarbeiter und Ratsmitglieder wurden geschult und arbeiten seit einem halben Jahr mit der Software. Kurt Prilloff, Vorsitzender des Finanzausschusses, wünscht sich eine weitere Schulung:
„Jeder hat seine Erfahrungen gesammelt, jetzt haben wir Fragen und Vorschläge, darüber sollten wir uns austauschen.“

Karl-Heinz Maspfuhl, Vorsitzender der Fraktion von SPD und Grünen, ist erleichtert, auf die Beschlussvorlagen der vergangenen zehn Jahre zugreifen zu können:

„In meinem Arbeitszimmer kann ich jetzt Platz schaffen“.
Auch Detlef Horstmann, zweiter stellvertretender Stadtratsvorsitzender, hat keine Scheu vor der digitalen Arbeitsweise.

„Ich habe mich seit der Wende mit technischen Neuerungen beschäftigt“,
sagt er,
„und in der Verwaltung haben wir Ansprechpartner, die uns bei Problemen weiterhelfen.“
Die Bürger profitieren ebenfalls von der digitalen Arbeitsweise, da Inhalte automatisch in den Internetauftritt der Stadt einfließen, sobald sie freigegeben sind. So sind Bürgerinformationen schneller verfügbar.
Autor: bek